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Wiederherstellen nach Virenbefall

Zu unternehmen sind die folgenden Schritte:

  1. Datenbank sichern
  2. Plugins notieren, um sie später erneut installieren zu können
  3. Theme notieren, um es später erneut installieren zu können
  4. Medien sichern, um sie später wieder hochladen zu können
  5. alle Inhalte im FTP-Verzeichnis löschen
  6. WordPress neu installieren
  7. gesicherte Datenbank importieren
  8. wp-config.php anpassen
  9. Theme installieren
  10. Plugins installieren
  11. Medien hochladen
  12. evtl. Widgets neu anpassen

zu 1. Datenbank sichern

zu 2. Plugins notieren, um sie später erneut installieren zu können

Dazu am besten ins FTP-Verzeichnis der Website gehen und den kompletten Ordner „plugins“ herunterladen. „plugins“ ist ein Unterordner von „wp-content“. Die Namen der Plugins sind dann auf der Festplatte in diesem Ordner zu finden. Der Ordner dient nur zur Information, er sollte keinesfalls später in das frische WordPress eingeladen werden. Vielmehr sollten alle Plugins neu installiert werden (evtl. kann man dabei gleich einige weglassen, die sowieso nicht benötigt werden).

Hinweis: Um ins FTP-Verzeichnis zu gelangen, wird ein FTP-Programm
wie Filezilla oder ein Commander-Programm wie SpeedCommander benötigt.
Die FTP-Zugangsdaten müssen natürlich bekannt sein.
Zur Not beim Provider nachfragen.   

zu 3. Theme notieren, um es später erneut installieren zu können

Genauso vorgehen wie vorstehend bei den Plugins beschrieben. Die Themes stecken im Unterordner „themes“ von „wp-content“. Eigentlich geht es immer nur um ein Theme, denn eine Website kann nicht gleichzeitig unter mehreren Themes laufen. Falls im Unterordner themes mehrere Themes enthalten sein sollten und man nicht weiß, welches das richtige ist, müssen natürlich später alle diese Themes hochgeladen werden.

zu 4. Medien sichern, um sie später wieder hochladen zu können

Die Medien stecken im Verzeichnis „upload“, das sich wiederum im Verzeichnis „wp-content“ befindet. Zum Sichern wird einfach des Verzeichnis „upload“ komplett heruntergeladen.

zu 5. FTP-Verzeichnis leeren

Der einfachste Weg besteht darin, alle Daten einfach per FTP-Programm zu löschen (alles markieren, dann ENTF).

Problematisch wird es, wenn der Virus hunderte oder tausende von Dateien in Unterverzeichnissen angelegt hat oder sogar noch beim Löschen-Versuch aktiv wird und das Löschen erschwert. Der einzige sichere Weg zum Löschen, den ich kenne, besteht dann darin, einen sog. SSH-Zugang zum FTP-Verzeichnis einzurichten. Dazu im KAS-Bereich des Providers einwählen, dann bei „Tools“ den Punkt „SSH-Zugänge“ auswählen.

SSH-Zugang unter "Tools"

Nun zur Eingabeaufforderung (also zum Terminal) oder zur WindowsPowershell gehen und den Befehl

ssh ssh-<KAS-Kontoname>@<Website-Adresse, also URL>

eingeben. Falls der Rechner (bzw.- das Betriebssystem) ssh-fähig ist, landet man im FTP-Verzeichnis, aber im Root-Bereich. Um zu sehen, was hier alles liegt, einfach den list-Befehl (ls) eingeben. Evtl. muss noch zum eigentlichen FTP-Verzeichnis gewechselt werden. Das geht mit cd <Verzeichnisname>. Jetzt kann der Löschen-Befehl („remove“) eingetastet werden:

rm -rf <Verzeichnisname> 1)

oder

rm -rf *

Das Löschen geschieht in Windeseile.

Falls das installierte Windows nicht ssh-fähig ist, kann evtl. mit dem Programm „putty“ gearbeitet werden. Falls ein Mac zur Verfügung steht, kann die ssh-Aktion dort ausgeführt werden, denn der Mac ist von Hause aus ssh-fähig.

zu 6. WordPress neu installieren

Die WordPress-Installation sollte mit der von wahrscheinlich allen Providern (Webhostern) angebotenen Funktion der Software-Installion vorgenommen werden. Dabei wird als erstes gefragt, ob eine bestehende Datenbank genommen oder eine neue angelegt werden soll. WordPress braucht immer eine Datenbank. Im Grunde ist es egal, was man wählt. Denn die bestehende DB wird sehr wahrscheinlich nicht vom Virus verändert worden sein. Man muss ja auf jeden Fall auf genau diese DB zurückgreifen, evtl. auf die Sicherung, die in eine neue DB importiert wird. Falls man Bedenken hat, könnte eine ältere Sicherung der DB aus der Vor-Viruszeit genommen werden. Das setzt allerdings voraus, dass man regelmäßig eine Sicherung vorgenommen hat. Ansonsten bleibt nur der mühsame Weg, die gesamte Seite manuell aufzubauen.

zu 7. gesicherte Datenbank importieren

zu 8. wp-config.php anpassen

Die Anpassung der wp-config.php ist der entscheidende Schritt. Zunächst wird die Datei per FTP-Programm auf die Festplatte geladen. Hier wird sie mit einem ASCII-Editor geöffnet (z. B. mit notepad).

Wichtig innerhalb der Datei sind:

und

Erläuterungen:

Nach der Anpassung wird die Datei wieder hochgeladen und überschreibt dabei die dort vorhandene Datei.

Schaut man sich jetzt die Seite im Browser an, sollten bereits alle Punkte der alten Seite zu sehen sein, allerdings dargestellt in einem anderen Theme.

zu 9. Theme installieren

zu 10. Plugins installieren

zu 11. Medien hochladen

zu 12. evtl. Widgets neu anpassen

Wieder direkt in WordPress können Menüs und Widgets bei Bedarf angepasst wwerden.

1)
auf Blanks achten!