InDesign
Erzeugung von EPUB mit InDesign
grundsätzlich zwei Methoden:
Tests bei InDesign CC
der
HTML-Weg funktioniert wunderbar:
direkter Weg zu EPUB:
es kommt v.a. zu Problemen mit Schriften (lösbar, aber mit Arbeit verbunden)
gut ist, dass man verschiedene Parameter steuern kann. So können z.B. alle Metadaten gleich eingetragen und übergeben werden, ebenso kann ein Cover-Bild erzeugt/übergeben werden; und die Auflösung der Bilder ist in unterschiedlichen Stufen (max. 300 dpi) wählbar.
Übernahme von MathType-Daten nach InDesign
Konvertierung von PageMaker-7-Daten nach InDesign
InDesign CC hat keinen Filter mehr für PageMaker-Dateien.
Übernahme von Word-Daten nach InDesign
Um ein Word-kompatibles Format zu erreichen, kann nicht einfach gespeichert werden, sondern man muss die Export-Funktion nutzen:
Textfluss-Export
Einzelne Textflüsse können unproblematisch exportiert werden:
Klick in Textfluss (also in einen Textrahmen), dann Export-Funktion aufrufen
Word-kompatible Formate sind:
Bei .txt geht sämtliche Formatierung verloren.
Bei .rtf werden übergeben:
sämtliche Formatierungen (teilweise sogar als Stilformatvorlagen),
auch Zusatzinformationen, die in InDesign enthalten sind, wie etwa eingebettete Indexmarken (allerdings mit Einschränkungen)
Bilder werden bei beiden Formaten nicht übergeben.
Gesamt-Dokument-Export
Besteht ein Dokument aus mehreren Textflüssen, funktionieren .txt und .rtf als Formate nicht mehr. Es bleiben zwei Word-kompatible Formate:
PDF
Eine PDF-Datei kann, wenn sie mit der Vollversion von Acrobat geöffnet wird, von dort im Word-Format (.docx) exportiert werden. Das Layout (Text und Bilder) wird dann relativ gut in Word wiedergegeben. Allerdings ist sehr viel Nacharbeit nötig, um den Text passabel zu formatieren. Zusätzliche in Indesign vorhandene Informationen (wie eingebettete Indexmarken) gehen verloren.
HTML
Besser ist der Weg über HTML. Dabei können nämlich in InDesign spezielle Export-Einstellungen vorgenommen werden.
Nach Auswahl von .html als Export-Format geht ein weiteres Fenster auf:
Interessant sind die Einstellungen zur Inhaltsreihenfolge. Standardmäßig ist „Basierend auf Seitenlayout“ ausgewählt. Das ist bei einfachen Layouts ok, bei komplexeren aber nicht. Bei komplexeren Layouts ist Folgendes zu beachten:
Die Reihenfolge der Artikel (also der Objekte) kann, falls nötig, jederzeit durch Anfassen und Verschieben geändert werden.
Wichtig, sich klar zu machen: Mit dem Export als HTML-Datei wird das InDesign-Layout linearisiert, das heißt, alle Objekte sind hintereinander angeordnet. Aus einem mehrspaltigen Layout wird so ein einspaltiges.
Vorteile des HTML-Exports:
Gesamtdokument bzw. alle ausgewählten Artikel werden exportiert, nicht nur ein einzelner Textfluss;
sämtliche Formatierungen (kursiv, fett, hoch, tief) werden übergeben, wenn auch hart, also ohne Stilvorlagen (bzw. genauer: ohne systematische Stilvorlagen);
sogar Bilder sind enthalten;
die
HTML-Datei kann direkt von Word aus geöffnet werden;
eine andere Möglichkeit besteht darin, den gesamten Inhalt der
HTML-Datei, den man z.B. in einem Browser anzeigen lassen kann, zu kopieren und in Word einzufügen; auch dabei kommen alle Formatierungen mit herüber.
Nachteile des HTML-Exports:
er muss, falls nicht aus anderen Gründen bereits mit der Artikel-Funktion gearbeitet wurde, in InDesign vorbereitet werden;
manche Informationen (wie eingebettete Indexmarken) gehen verloren (anders als beim RTF-Export).
Fazit
Bei einfachen Layouts, wenigen Textflüssen und wenn es auf die Bilder nicht ankommt, ist RTF das Format der Wahl, weil damit die meisten in InDesign enthaltenen Informationen an Word übergeben werden.
Falls die Bilder wichtig sind und/oder ein komplexes Layout mit mehreren (evtl. sogar vielen) Textflüssen vorliegt, sollte im
HTML-Format exportiert werden, weil dies die wenigste Nacharbeit in Word nach sich zieht. Alle Elemente sind - dem Modus einer Textverarbeitung entsprechend - linear angeordnet und sämtliche Formatierung ist enthalten. Das PDF-Format scheidet aus, weil die Nacharbeit in Word zu aufwändig wäre.
Übernahme von Indexmarken aus Word nach InDesign CS 5 bis CC
Drei Möglichkeiten:
Zwischenablage:
Platzieren der Word-Datei:
Auch das klappt! Allerdings gibt es manchmal Probleme, z.B. wenn die Word-Datei ursprünglich im .doc-Format angelegt wurde und anschließend im .docx-Format gespeichert wurde. Falls es Probleme gibt, besser das RTF-Verfahren anwenden (s.u.)
Anmerkung: bei InDesign CS4 und älter lässt sich beim Platzieren lediglich die Übernahme des Index (nicht der Indexmarken) steuern; doch wenn schon Daten von Word nach InDesign übergeben werden und wenn die Registererstellung wichtig ist, dann sollten die Marken von Word in InDesign übernommen werden, nicht der die Word-Seitenzahlen tragende Gesamtindex! D.h., bei diesen InDesign-Versionen entweder die Methode der Zwischenablage oder das RTF-Verfahen anwenden.
Platzieren der RTF-Datei:
Indexing mit InDesign
Am besten arbeitet man mit Codierungen, die dann im fertigen Index ersetzt werden. Eine Möglichkeit wäre, die RTF-Codierungen zu verwenden, also
In InDesign oder Word kann dann mit den GREP-Methoden beim Suchen/Ersetzen gearbeitet werden:
Format | suche nach | ersetze durch |
kursiv | \{\\i*\} | ^&, Format kursiv |
Hochstellung | \{\\up*\} | ^&, Format Hochstellung |
Der Stern * steht dabei für „beliebige Zeichen“.
Entsprechend wäre bei anderen Formatierungen zu verfahren.
Zu Schluss können/müssen die Codierungen selbst noch per Suchen/Ersetzen entfernt werden, also z.B.
suche nach | ersetze durch |
\{\\i | ((nichts)) |
\} | ((nichts)) |
Bearbeitung eines InDesign-Indexes
Achtung: Eine der wichtigsten Aktionen vor dem Erzeugen des Gesamtindex ist die Aktualisierung der Vorschau! Das ist ein Befehl im Menü des Indexfensters. Lässt man die Aktualisierung weg, kann es passieren, dass einige Einträge falsche oder gar keine Seitenzahlverweise haben! Der Effekt „keine Seitenzahlverweise“ kann z.B. vom Übersatz herrühren (s.u.).
Zusammenziehen/Vereinen von Haupt- und Untereintrag, wenn nur ein Untereintrag: Dieses „Reconciling“ kann in Cindex einfach aufgerufen werden und nach wenigen Sekunden ist alles erledigt; in InDesign müssen
zunächst alle Einträge durchgesehen werden (am besten auf Papier); dabei markieren, ob Zusammenziehen
nun jeden Eintrag einzeln aufrufen und im Indexeintragsfenster Unterthema durch Komma getrennt an Hauptthema anfügen; dabei aufpassen: man muss wirklich auf die jeweilige Seitenzahl doppelklicken, um das Indexeintragsfenster zur Ansicht zu bringen und hier die Zusammenführung von UT und HT vornehmen. Es reicht nicht aus, einfach nur das UT doppelzuklicken und dann UT und HT zusammenzuführen, denn dann sind zwar die Themen bearbeitet, aber nicht die Einträge. Konsequenz: Bei der nächsten Aktualisierung der Vorschau werden HT und UT wieder auseinandergenommen!
Das Zusammenziehen/Vereinen ist unerwarteterweise der aufwändigste Posten der Bearbeitung überhaupt
Frage: gibt es wirklich keine Funktion in InDesign, die einem diese Arbeit abnimmt?
Übersatz und Index
Achtung: Wenn bereits vorhandene Indexeinträge wegen Umbruchverschiebungen in den Übersatz wandern, so erhalten sie beim erneuten Erzeugen des Index eine Seitenzahl-unabhängige Kennung „PN“ oder „SZ“. Wenn man solche Übersatzeinträge bei der Erzeugung des Index miteinbezieht, erscheinen sie, haben aber keinen Seitenverweis; man kann auf die Frage, ob sie eingezogen werden sollen, auch mit „nein“ antworten, dann erscheinen sie nicht im Index.
Gelangt der Übersatztext (z.B. durch Kürzen auf den Seiten davor oder durch Hinzufügen weiterer Seiten) wieder in das normale Layout, so bleiben die Kennungen PN oder SZ erhalten! Erst wenn man im Indexfenster den Menüpunkt „Vorschau aktualisieren“ wählt, werden die Seitenzahlen wieder zugewiesen. Zum Glück geschieht dieses Zuweisen automatisch!
Grundsätzlich heißt es stutzig werden, wenn beim Indexerzeugen eine Meldung zum Übersatztext kommt.
Index-Entry-Syntax in InDesign
(Auszug aus Tagged Export)
Das erste Beipsiel zeigt einen reinen Haupteintrag (Nanomaterials), das zweite einen Eintrag, der aus Hauptthema und Unterthema besteht (Unternehmer als HT, und Unternehmen als UT). Wie man sieht, ergibt sich das Merkmal „Unterthema“ einfach durch die Stellung im Gesamt-Tag des Eintrags: ein UT folgt mit gleicher Syntax („<IndexEntryDisplayString:“) dem HT.
Seitenzahlverlinkung im Index
Direkt in den InDesign-Dateien sind die Seitenzahlen nicht verlinkt.
Bei der PDF-Erzeugung muss in den Export-Optionen das Häkchen bei „Hyperlinks“ gesetzt werden, damit die Seitenzahlen automatisch verlinkt werden. Das heißt, in diesem Fall ist der Einsatz von Autobookmark zur nachträglichen Verlinkung nicht nötig.
Bei der EPUB-Erzeugung werden die Seitenzahlen auch ohne besondere Voreinstellung immer verlinkt
Export von Indexmarken
Marken jedweder Art können nur sehr eingeschränkt exportiert werden.
Exportformat | Markenexport (insbes. Indexmarkenexport) |
xml oder idml | nein |
html | es erscheinen zwar Indexmarker-Elemente, sie haben aber keinen Inhalt |
pdf | nein |
rtf | Indexmarken: ja; sonstige: nein |
txt (tagged text) | ja |
Das heißt, die einzigen Exportformate, die Marken exportieren, sind rtf und tagged text. Im beiden Formaten sind auch alle Formatvorlagen (Stile) enthalten.
Das rtf-Format hat den Vorteil, sich sofort mit Word weiterverarbeiten zu lassen. Das tagged-text-Format wiederum bietet den Vorteil, mit einem reinen ASCII-Editor oder einem xml-Programm verarbeitet werden zu können.
Import von Indexmarken
Word-, rtf- und tagged-text-Daten können problemlos in InDesign platziert (also importiert) werden. Dabei kommen sowohl alle Stile als auch alle Indexmarken herüber.
Nachträgliche Einbettung von Indexmarken in InDesign
Aus Stand-alone-Indexing-Programmen wie Sky oder Cindex lassen sich die Einträge als tagged text ausgeben. Man könnte also in diesen Programmen zunächst nach Seitenzahlen sortieren und dann eine tagged-text-Ausgabe machen.
Zusätzlich wird der Text des InDesign-Dokuments ebenfalls im tagged-text-Format exportiert.
Beide tagged-text-Dateien werden mit Notepad geöffnet und nebeneinander betrachtet. Nun geht man sie Seite für Seite durch, kopiert die Index-Tags und baut sie an den gewünschten Stellen im InDesign-tagged-text ein.
Danach kann die InDesign-tagged-text-Datei wieder in InDesign platziert werden und enthält nun auch alle Indexmarken!
Vergleich von InDesign-Dateien
InDesign (zumindests bis CS 4) kennt keine Vergleichsfunktion, wie sie z.B. in FrameMaker vorhanden ist. Um zwei InDesign-Dateien miteinander zu vergleichen, ist es (Ergebnis etlicher Tests) am besten, aus beiden zunächst eine PDF-Datei zu erzeugen.
Steht Acrobat 6 oder älter zur Verfügung, lassen sich diese beiden PDFs direkt mit Acrobat-Mitteln miteinander vergleichen und man bekommt alle Änderungen angezeigt. Neuere Acrobat-Versionen weigern sich, stark layoutete Seiten zu vergleichen: Acrobat schaltet die Seiten automatisch in den Bildmodus, sodass kein Vergleich mehr möglich ist. Zum Vergleich von Seiten, die nur fortlaufenden Text (vielleicht von ein paar Formeln unterbrochen) enthalten, können dagegen prima alle Acrobat-Versionen verwendet werden.
Der Acrobat-Vergleich hat im Prinzip gegenüber anderen Möglichkeiten den Vorteil, dass nicht nur Textänderungen gefunden und markiert werden können, sondern auch Bildänderungen und Layoutverschiebungen.
Eine Alternative wäre, anstatt Acrobat das Programm
FoxitPhantomPDF (siehe
Acrobat-Alternativen) zu verwenden. Das arbeitet auch in der neuesten Version (5.0) hinsichtlich des Dateivergleichs so, wie man es Acrobat 6 her kennt: saubere Erkennung und Kennzeichung von Text-, Bild- und Layoutänderungen.
Kommt es ausschließlich auf die Anzeige von Textunterschieden an, so kann ein anderer Weg beschritten werden: Per Strg-a den kompletten Text in der ersten PDF-Datei markieren und kopieren. Er landet im RTF-Format in der Zwischenablage. Von hier lässt er sich in eine neue Word-Datei einfügen, die dann abgespeichert wird, z.B. als Datei a.docx. Wenn das Vollprogramm Acrobat zur Verfügung steht, geht's noch einfacher: gesamte PDF-Datei als Word- oder RTF-Datei exportieren (hat noch den Vorteil, dass die unschönen Carriage-Returns am Zeilenende nicht da sind!). Verfahren für die zweite PDF-Datei wiederholen, die entstehende Word-Datei z.B. als b.docx abspeichern. Anschließend beide Word-Dateien per Word-Vergleichsfunktion miteinander vergleichen. Das liefert ein sehr gutes Ergebnis. Einziges Problem: Der Text in Word liegt entsprechend der PDF-internen (letztlich also PostScript-getriebenen) Reihenfolge vor; es kann sein, dass Textpassagen, die sich am Ende der InDesign-Datei (und damit des in der PDF-Datei zu sehenden Layouts) befinden, im Zwischenablage-RTF und damit in der Word-Datei (bzw. nach dem Export und anschließenden Öffnen mit Word) relativ weit oben stehen und umgekehrt. Die Texte in den Word-Dateien können ziemlich chaotisch aussehen. Das ist aber nicht so wichtig, weil das Chaos in beiden Dateien dasselbe ist (sozusagen Ordnung im Chaos) und die Änderungsmarkierungen ziemlich gut erkennen lassen, was wie geändert wurde.
Registerhaltigkeit
Anders als Microsoft bei Word hat Adobe bei InDesign die Einstellungen zum Grundlinienraster (das man benötigt, um Registerhaltigkeit zu erreichen) an den Stellen untergebracht, wo man sie erwartet:
als Grundeinstellung unter Menü <Bearbeiten - Voreinstellungen - Raster>: hier können eingestellt werden:
Farbe der Linien
Koordinatenursprung („Anfang“ und „Relativ zu“)
Abstand der Linien (nur senkrechter Abstand, denn es geht ja um Linien)
Anzeigeschwellwert: ab welchem Zoom-Wert (z.B. 75 %) die Linien angezeigt werden sollen
bei der Absatzformatierung: Menü <Schrift - Absatz>; im aufgehenden Fenster kann mit den beiden unteren Schaltflächen ein- und ausgeschaltet werden, ob sich der Absatz am Grundlinienraster ausrichten soll
unter Menü <Ansicht - Raster- und Hilfslinien> kann das Grundlinienraster ein- und ausgeblendet werden.
Vielleicht der wichtigste Unterschied zu Word: in InDesign lässt sich die Ausrichtung am Grundlinienraster absatzweise wählen, während in Word kein Bezug zwischen Absätzen und Raster besteht. In InDesign ist es auch möglich, die Ausrichtung am Grundlinienraster in der Definition von Absatz-Stilvorlagen vorzunehmen, d.h. man kann nachträglich durch Änderung einer Stilvorlage (oder auch von mehreren) das gesamte Dokument ins Grundlinienraster zwingen.