Betrachtet wird hier nur das IMAP-Verfahren (die andere Variante heißt POP3). Dabei bleiben sämtliche Mails auf dem externen Server-Rechner liegen. Man kann aber zweierlei Dinge tun, wenn man (aus Sicherheitsgründen) lokale Kopien der Mails anlegen lassen möchte:
a) Die Offline-Bearbeitung ermöglichen: In Thunderbird jeden entfernten (also auf dem Server liegenden) Ordner mit der rechten Maus anklicken, dann „Eigenschaften“, dann bei „Offline“ die Checkmarke für „Diesen Ordner zum Offline-Lesen auswählen“ setzen. Das gute bei diesem Verfahren: Die Offline-Ordner werden automatisch gefüllt. Die „Online-Mails“ bleiben alle erhalten. Die Offline-Mails sind reine Kopien.
b) In Thunderbird das Konto „Lokale Ordner“ anlegen bzw. „bestücken“. Das Konto wird nicht automatisch gefüllt, sondern man muss Mails aus den anderen Konten hier hinschieben (das geschieht innerhalb von Thunderbird, ist also nicht mit dem Kopiervorgang zu vergleichen/verwechseln, der weiter unten angesprochen wird). Damit das funktioniert, sollten vorher per Hand entsprechende Unterordner angelegt werden. Eigentlich macht dieses Konto keinen Sinn, zumindest dann nicht, wenn man die Offline-Bearbeitung (siehe oben) eingerichtet hat. Weiterer Nachteil: Das Verschieben der Mails auf dieses Konto bewirkt, dass sie nur noch hier vorhanden sind; auf dem urspünglichen Konto werden sie gelöscht!
Für das Kopieren/Verschieben von Mails/Verzeichnissen per Dateisystem (also nicht innerhalb von Thunderbird!) ist es wichtig zu wisssen, wo die Daten auf dem lokalen Rechner liegen:
Die Offline-Mails der eingerichteten Konten liegen im Verzeichnis
„Dokumente und Einstellungen\<user>\Anwendungsdaten\Thunderbird\Profiles\h92fgyor.default\ImapMail“ und hier dann in weiteren Unterverzeichnissen.
Mails selbst sind nicht als einzelne Dateien ansteuerbar; als „Datei“ liegt der Ordner vor, in dem die entsprechenden Mails enthalten sind, also z.B. sämtliche scitech-Mails im scitech-ordner usw. Eine Datei, die einen Mail-Ordner enthält, besitzt keine Datei-Endung.
Immerhin kann jeder Ordner (jedes Verzeichnis), der manuell innerhalb von Thunderbird angelegt wurde, einzeln über den Explorer oder ein Commanderprogramm angesprochen werden (nicht wie bei Outlook, wo es nur eine einzige Maildatei gibt, die alles abgekapselt enthält).
Neben den Ordnerdateien gibt es Dateien, die Metadaten zur Verwaltung enthalten. Jeder Ordnerdatei ist genau eine solche Verwaltungsdatei zugeordnet. Die Endung dieser Dateien lautet „.msf“.
Falls ein Konto Lokale Ordner angelegt ist, so befinden sich die zugehörigen Dateien in:
„Dokumente und Einstellungen\<user>\Anwendungsdaten\Thunderbird\Profiles\h92fgyor.default\Mail\Local Folders“
Innerhalb dieses Ordners gibt es ebenfalls wieder Ordnerdateien und Verwaltungsdateien (siehe oben).
Besonderheit des Kontos „Lokale Ordner“:
Hier können auch gefahrlos Mails von Konten, die auf anderen Rechnern verwaltet werden, hineinkopiert werden (über das Dateisytem). Dagegen sollte das Offline-Verzeichnis, das ja automatisch von Thunderbird gefüllt wird, unangetastet bleiben.
Achtung beim Dateisystem-Kopieren von Mails (also von Mails enthaltenen Ordnern) in „Lokale Ordner“: Damit das funktioniert, müssen die entsprechenden Ordner zunächst von Thunderbird aus in „Lokale Ordner“ mit genau dem Namen angelegt werden, den sie auch im Verzeichnis auf dem anderen Rechner haben. Beim Kopieren per Dateissystem werden dann die beiden Dateien (auch die mit der Endung .msf) überschrieben. Thunderbird kennt die Ordner erst, wenn sie einmal angelegt wurden, anschließendes Überschreiben ändert an der Idendifikation nichts.
Einzelne Nachrichten lassen sich nicht kopieren, weil man an sie über das Dateisystem (Explorer, Commanderprogramm) nicht herankommt. Was man kopieren kann, sind Verzeichnisse (Ordner), die Mails enthalten (vgl. oben). Neben diesen Verzeichnissen sind immer auch die zugehörigen Verwaltungsdateien (vgl. oben) mitzukopieren, weil nur über sie ein Zugriff auf die einzelnen Nachrichten möglich ist.